Spirituelle Platzgestaltung an Kirchen und kirchlichen Orten

 Kommunikationsbedingungen, die Kirchengebäude und kirchliche Gebäude prägen:

·        Menschen verstehen sich als "Kirche". Sie treffen sich in Kirchen und anderswo. Die, die sich als Kirche verstehen, treffen und kommunizieren, entstammen meist bildungsbürgerlichen und traditionsgebunden Milieus. Diese Menschen werden auch regelmäßig kirchlich erreicht, in ihren Bedürfnissen bedient und in verschiedenen Weisen mehrfach angesprochen. Sie sind in den Gremien und unter den Funktions- und Leistungsträgern der Kirche überproportional stark vertreten. Andere Milieus finden dies uninteressant, langweilig, „putzig“, weltfremd oder elitär. Das kirchliche Milieu schottet sich zugleich automatisch ab und fühlt sich unter seinesgleichen wohl. Die Folge ist: Kirche kommuniziert milieuverhaftet, -beschränkt und wenig missionarisch. Die Menschen, die auf diese Weise von kirchlicher Kommunikation erreicht werden, werden immer weniger, weil auch das bildungsbürgerliche Milieu soziologisch ausdünnt. Die einschlägigen Studien zur Kirchenmitgliedschaft und Kirchenbindung belegen dies regelmäßig, ebenso die „weltlichen“ „Sinus-„ und „Delta-Milieustudien“. Zugelich ist betont wertzuschätzen, dass das kirchliche Milieu sehr gebildet, kreativ und innovativ ist.

·        Kirchen haben die „guten Orte“ in Städten und Dörfer. Sie sind - zusammen mit Markplatz, Rathaus und Gasthof - Identität stiftende Gebäude mit historischer Wichtigkeit an zentralen, kulturellen Orten. Touristisch werden sie geschätzt und von „postmodernen Flaneuren“ ästhetisch wahrgenommen.

·        Kirchen haben durch eine hohe Personaldichte und durch geprägte Traditionen einen gut funktionierenden „Verteilungsapparat“ für Kommunikation.

·        Kirchen haben, durch die Botschaft des Evangeliums angesprochen, hoch motiviertes Personal im ehren-, neben- und hauptamtlichen Sektor.

·        Kirchen haben eine ungemein starke „Marke“. Die kirchliche Botschaft des Christentums mit seinen Symbolen und Grundtexten ist seit 2000 Jahren eingeführt und bekannt. Diese „Marke“ prägt die „corporate identity“ in kraftvoller und beständiger Weise und wurde dadurch auch Kultur prägend.

·        Das, was in Kirchen in Liturgie, Verkündigung und Kirchenmusik kommuniziert wird, hat menschen- und lebensfreundliche Kraft, gibt Lebensorientierung und hat eine unübertroffen hohe Wichtigkeit. Davon sind wir überzeugt.

·        Kirche hat kulturelle Kraft und eine besondere Nähe zu symbolischer Kommunikation, Ästhetik und Kunst.

·        Die Menschen der Gegenwart kommunizieren im Stil „postmoderner, urbaner, säkularer Flaneure“. Um sie zu erreichen, nutzen keine Appelle. Sie reagieren auf „one-touch-communication“. Für einen Impuls, um die Wichtigkeit eines Anliegens deutlich zu machen, stehen nur wenige Sekunden zur Verfügung. Diesen Moment gilt es zu nutzen. Er ist häufig einmalig und nicht wiederholbar.

·        Es ist möglich! Der (post-)moderne Kulturbetrieb und die Ästhetik der Werbung zeigen, dass ganz kurz getaktete Kommunikation funktionieren kann. Aber die Kürze verlangt mehr und keineswegs weniger Sorgfalt.

Lösung und Perspektive für die hier beschriebenen Herausforderungen:

 Die benannten Kommunikationsbedingungen legen nahe, das Außen und die nächste Umgebung von Kirchen und kirchlichen Gebäuden so zu gestalten, dass außen aufleuchtet, besser: aufblitzt, was innen kommuniziert wird.

 Darum plädiere ich für eine ästhetische, durchdachte, achtsam gestaltete spirituelle Kirchplatzgestaltung. Menschen sollen auch im Vorübergehen in Andeutungen wahrnehmen können, was sie intensiv erfahren könnten, wenn sie längere Zeit innen verweilen.

Es kommt dabei darauf an, eine „corporate identity“ mit einer „corporate message“ zu vermitteln. Genau darin hat unsere evangelische Kirche Übung, weil sie als Kirche der Reformation von Anfang an ein großes Interesse an gelingender Kommunikation „im Auftrag des Herrn“ hat unter den jeweiligen Kommunikationsbedingungen der aktuellen Gegenwart.

Achtung! Die spirituelle Kirchplatzgestaltung setzt somit voraus, dass die Kommunikation in der Kirche vielleicht nicht quantitativ aber auf jeden Fall qualitativ außergewöhnlich ist.

Ein ausgearbeitetes Format mit theologischen Grundlegungen für eine spirituelle Platzgestaltung kann bei mir bestellt werden. Siehe Kontaktdaten.

Das Format hat folgende Gliederung bzw. Elemente:

1. Spirituelle Plätze im Kirchenjahr

2. Spirituelle Platzgestaltung im Rahmen des kommunikativ Möglichen

3. Spirituelle Platzgestaltung und Kunst

 Siehe auch die Folgeseiten. Hier ist das Format in Auszügen eingestellt.